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Eine Winterwoche in der Provence

Aktualisiert: 13. März 2023

Für eine Woche über die Feiertage ab in den Süden? Klingt das verrückt?

Ich muss zugeben: Am Anfang fand ich die Idee vielleicht schon ein wenig verrückt. Und doch haben wir genau das gemacht! Was wir auf unserer Fahrt so alles gesehen & erlebt haben, & was ihr auf keinen Fall verpassen solltet, findet ihr hier in meinem Reisetagebuch!


Ich wünsche euch ganz viel Spaß!

Alles Liebe, eure

Natalie



 

INHALT


 


Wie alles begann...


Wochenlang haben wir hin & her überlegt, was wir mit der einen freien Winterwoche am Ende des Jahres 2022 anfangen sollten. Wir überlegten: Ab in den Schnee wäre doch schön! Aber richtig viel Schnee gab es eigentlich nirgends so recht. Wir dachten: suchen wir uns doch etwas in der Nähe! Aber alle Ideen, ob die Vogesen in Frankreich, Belgien oder Dänemark versprachen uns zu kalt zu werden, um eine Woche ganz ohne Standheizung campen zu gehen. Dann müsste man doch noch nach einer Ferienwohnung schauen, aber die kostet natürlich gerade zu dieser Jahreszeit gern noch ein wenig mehr. Es ist dort überall gar nicht mal so kalt, aber womöglich gerade kalt & nass genug, dass die Woche nicht superspaßig wird. Irgendwie macht das dann mit einer rollenden Ferienwohnung gar nicht mal so viel Sinn. Und dann war sie da. Die vage Idee, einen weiteren Winterausflug nach Südfrankreich zu fahren. Noch einen Abstecher ans Mittelmeer, das klang verlockend, & doch wollten wir uns noch ein wenig nach dem Wetter richten. Würde es gut werden, würden wir fahren. Wir verschoben die Entscheidung auf später - auf eine unbestimmte Zeit in der Woche vor Weihnachten.


Gedanklich machte ich natürlich bereits Pläne. Wir könnten am Freitagabend losfahren, & sicher bis nach Basel kommen, dann einen Tag gemütlich durch die Alpen fahren, & dann wären wir auch fast schon am Mittelmeer. Immerhin war ich für einen Fotojob im Sommer in einem Zug bis fast nach Nizza gefahren, da sollten wir die Strecke doch sicher im Winter in ein, zwei gemütlichen Fahrtagen schaffen oder?

Wir könnten noch einmal in die Camargue fahren. Noch einmal nach Arles & endlich den Van Gogh Stadtspaziergang nachholen, den ich 2019 bereits gern gemacht hätte. Damals war die Touristeninfo geschlossen, & wir bekamen keine Infos, wo dieser Weg genau ist. Wir könnten auch noch einmal nach Avignon fahren! Oder wie wäre diesmal ein Ausflug nach Nîmes oder Orange? Ein Stadtspaziergang durch Marseille oder eine Tour entlang der Côte d'Azur? In der Provence gibt es einfach so viele verlockende Möglichkeiten!


Weihnachten rückte näher, & so langsam stellte sich heraus: Wir würden fahren! YAY! Es einfach machen. Einfach einsteigen, & losfahren. Ohne richtigen Plan, einfach los. Das Ziel? Ab in den Süden!


 


Und los gehts!


Den ambitionierten Plan, bereits am Freitagabend loszufahren, mussten wir am Abend leider doch aufgeben. Bis wir fertig waren, das Auto gepackt, & alles abfahrbereit, waren wir schon so müde, das wir einfach ins Bett fielen. An Heiligabend setzen wir uns also früh ins Auto, & fuhren los. Die Strecke durch Deutschland lief gut, wir waren offenbar früh genug unterwegs. Als wir am Mittag unsere Fahrt durch die Schweiz fortsetzen wollten, gerieten wir jedoch in einen Stau nach dem nächsten, sodass wir Frankreich erst am Nachmittag erreichten. Wir legten einen kurzen Stopp bei einem Supermarkt ein, & deckten uns noch einmal mit allen französischen Leckerein ein, um für die Festtage gewappnet zu sein. Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir durch die französischen Alpen. Die Aussicht war der Wahnsinn. Am Abend fanden wir einen ruhigen Stellplatz an einem Stausee nördlich von Grenoble. Von hier könnten wir am Morgen eine fabelhafte Aussicht auf die Berge haben. Im Sternenlicht sah es zumindest schon einmal wundervoll aus.



Am nächsten Morgen erwachten wir, gebadet im trüben Licht, das in unseren Camper schien. Es war feucht, neblig, & wir sahen kaum noch die andere Seite der Straße. Wir blieben dennoch zum Frühstück, & hofften auf besseres Wetter. Richtig belohnt wurde unsere Geduld zwar nicht, aber hin & wieder verirrten sich ein paar Sonnenstrahlen zu uns hinunter. Ab & zu zeichneten sich sogar die Umrisse der uns umgebenden Berge im blassen Nebel ab. Wir fuhren gemütlich weiter. Nach einem Abstecher nach Grenoble ging es geradewegs in Richtung Süden. Einmal über die Landstraße durch die Berge bis hinunter ins Luberon. Die Landstraße windet sich auf der linken Seite des Tales in Richtung Süden. Selbst im Winter leuchtet das Tal in allen Grüntönen, & bildet einen schönen Kontrast zu den schroffen Bergketten, auf denen an diesen Tagen noch kein Schnee zu sehen ist. Kaum haben wir den süßen Pass überwunden, wird die Vegetation deutlich anders. So langsam kommen wir in den Süden. Es mischen sich andere Bäume ins Bild, & wir sahen sogar schon vereinzelt Olivenbäume.

 


Eine Nacht im Luberon!


Im Luberon angekommen fanden wir einen Stellplatz in den Bergen mit einer schönen Aussicht & am nächsten Morgen wurden wir hier von einem traumhaft leuchtenden Himmel, allerdings auch von drei Jägern geweckt. Es war schon irgendwie ein komisches Gefühl, als drei bewaffnete Männer in Tarnkleidung, dafür aber mit Warnweste ausgestattet, mit ihren Waffen in der Hand, flankiert von ihren Hunden an uns vorbei stapften. Allerdings hatte jeder einen freundlichen Gruß für uns übrig, vermutlich selbst überrascht an den Feiertagen schon so früh am Morgen andere Menschen hier oben anzutreffen. Wir verhielten uns ruhig, & die Jäger verabschiedeten sich in den Wald, während wir die Aussicht & den Sonnenaufgang genossen.



Nach unserem Frühstück unter den Olivenbäumen schien die Jagd für heute beendet, & so konnten wir es riskieren, den Motor anzuschalten, & weiter zu fahren. Wir ließen uns eine Fahrt durch diese hübsche Gebirgskette, die aus Kalksteinfelsen besteht, natürlich nicht entgehen, bevor wir nach Marseille weiter fuhren.


 


Ein Spaziergang durch Marseille


Um einen ersten Eindruck von Marseille zu erhalten, wollten wir den Viex-Port, den alten Hafen, erkunden. Wir parkten in der Nähe des Jardin de la Colline Puget & liefen hinunter zum Wasser. In den engen Gassen drängten sich Menschen wie Autos gleichermaßen. Schon von Weitem sahen wir die unzähligen weißen Masten der Freizeitschiffe, die im Winter hier vor Anker liegen. Wir liefen weiter zum Palais du Pharo, spazierten durch den Park, schauten hinüber zur Festungsanlage & zurück auf den Hafen. Die Aussicht von hier oben ist wirklich einmalig schön. Es gibt überall Bänke, von denen man die Aussicht ganz gemütlich bewundern kann. Besonders spannend ist die Aussicht auf das gegenüberliegende Museum, dessen Dachterrasse spektakulär sein soll, & die man über eine Brück vom Fort St Jean erreicht. Dort drüben hielten wir diesmal leider nicht, weil wir einfach keinen Parkplatz finden konnten, also merke ich mir das schon mal für eine nächste Reise.



 


Rund um Marseille


Am Nachmittag machten wir einen Ausflug in den südlich von Marseille gelegenen Nationalpark Calanques mit seinen süßen kleinen Buchten, & spannenden Felsformationen.

Entlang der Straße von Marseille bis hinunter zur gut erreichbaren, & deshalb selbst im Winter absolut überlaufenen Calanque de Callelongue gibt es viele schöne Parkplätze mit einer tollen Aussicht auf das türkisblaue Meer. Es war so voll, dass wir eine Mittagspause auf einem der Parkplätze einlegten, die näher an Marseille liegen, aber mit einer grandiosen Aussicht aufwarten.



Da wir im gesamten Nationalpark ohnehin nicht übernachten durften & es im Winter ziemlich früh dunkel wird, entschieden wir uns dafür, auf die andere Seite von Marseille zu fahren, & uns einen Stellplatz an der Côte Bleue zu suchen. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir das Cap Couronne, & genossen die schöne Lichtstimmung auf den Felsen. Am kommenden Morgen machten wir uns bereits zur blauen Stunde auf den Weg hinunter zu den Felsen, um hier den Sonnenaufgang anzuschauen. Der Himmel verfärbte sich rosa, dann orange-rot, bevor die Sonne schließlich hinter den Felsen der Calanques hervorlugte. So ein wundervoller Morgen! Ich muss gestehen, dass es mir nicht immer leicht fällt, zum Sonnenaufgang aufzustehen, aber jetzt im Winter ist es eindeutig einfacher...



 


Auf in die Camargue


Nach einem entspannten Morgen am Meer ging es für uns weiter in die Camargue. Zum einen, weil ich diesmal unbedingt ein paar Fotos von den Flamingos machen wollte, zum anderen, weil ich einen Parkplatz am Strand gesehen hatte, auf den wir mit unserem Camper drauf fahren dürfen. Also nichts wie los zum Palge du Piemanson! Es gefiel uns hier so gut, dass wir heute nicht mehr weiterfahren wollten, & so den restlichen Tag einfach am Strand verbrachten. Da das Übernachten auch hier verboten ist, suchten wir uns für die Nacht einen anderen Stellplatz, nur um in aller frühe & pünktlich zur blauen Stunde zurück zum Strand zu fahren. Einen weiteren Vormittag am Strand verbringen zu können war fantastisch. Wir genossen das schöne Wetter, & frühstückten vor dem Camper mit den Füßen im Sand. Ein richtig entspannter Morgen!



Weil ich diesmal ja so gern noch Fotos von den Flamingos machen wollte, fuhren wir schließlich weiter, & machten einige Stopps, um die Flamingos & unzählige weitere Seevögel zu beobachten. Unser Weg führte uns vorbei an den Salzfeldern, die hier, ganz anders als in Guérande in der Bretagne, aus riesigen Wasserbecken bestehen, & eindeutig industrieller wirken. Im Sommer soll man hier die bekannten rosafarbenen Salzbecken sehen, die wir aber jetzt im Winter leider nicht einmal erahnen können.




Wisst ihr, wofür die Camargue bekannt ist? Als erstes denkt man wahrscheinlich an weiße Pferde, schwarze Stiere, & pinke Flamingos. An Marschland & Salzfelder. Was ebendiese im Besonderen mit sich bringen, sind unzählige Stechmücken. Als wir im Winter 2019 durch die Camargue reisten, sahen wir im Grunde gar keine dieser winzigen Plagegeister & waren ziemlich froh darüber. Vor allem weil wir den Sommer 2019 in Lappland verbracht & für dieses Jahr definitiv genug Moskitos erlebt hatten. So schön die Tage in der Camargue auch waren, dass wir diesmal ausgerechnet diese kleinen Ministechmücken als Andenken & blinde Passagiere mitnehmen mussten, war nicht gerade das besondere Highlight. Letztlich sollten wir noch drei Tage Stechmückenjagen…


 


Ein Mittag in Arles


Durch die Camargue erreichten wir schließlich Arles. Wir parkten wieder auf dem kleinen Parkplatz in der Nähe des Alyscamps. Von hier spazierten wir hoch in die Stadt, & sahen den LUMA Tower diesmal geöffnet. Das Gebäude ist schon von außen ein echter Hingucker, & wir waren gespannt, was im Inneren auf uns warten würde. Der Turm ist ein spannendes interaktives Museum. Im Prinzip eine begehbare Skulptur.



Besonders das Treppenhaus, mit dem man die ersten drei Etagen erkunden kann, ist absolut sehenswert. Vor allem der sich drehende runde Spiegel am oberen Ende, der das Treppenhaus bis in die Unendlichkeit zu erweitern scheint. Für die kleinen Entdecker gibt es im dritten Stock eine Röhrenrutsche, die sie auf schnellstem Weg wieder hinunter ins Erdgeschoss befördert & nach einem riesigen Spaß aussieht. Um in die weiter oben gelegenen Etagen zu kommen, nutzten wir nun den Aufzug & auch dieser Vorraum war ein kleines Highlight. Die Wand ist mit Platten belegt, die aussehen, als bestünden sie aus Salzkristallen. Tatsächlich bestehen diese Platten aus Bioplastik. Im gesamten Tower wurden 30.000 pflanzenbasierten Bioplastikpaneele für den Innenausbau angefertigt & es konnten 20 verschiedene Farben aus den verschiedenen Konzentrationen von Mikroalgen verschiedener Spezies erzeugt werden. Im Turm gibt es außerdem verschiedene, wechselnde Ausstellungen. Auch der Außenbereich ist absolut sehenswert - selbst im Winter. Der Eintritt zum Turm war übrigens kostenlos. Lediglich für die Ausstellungen oder Veranstaltungen muss Eintritt bezahlt werden.



Nach diesem spannenden Abstecher machten wir uns auf den Weg zur Touristeninfo. Eigentlich dachte ich, ich könnte hier Informationen über die verschiedenen Stadtspaziergänge erhalten, die es zu verschiedenen Themen in Arles gibt. Die gedruckte Broschüre gab es allerdings nur auf Französisch, & so schlug uns der Mitarbeiter vor, wir sollen es doch mit der App versuchen, weil hier die Informationen zumindest auch auf englisch zur Verfügung stehen. Mit unserer deutschen SIM-Karte konnten wir die App aber leider nicht nutzen, & so wurde doch nichts aus meinem lang ersehnten Van Gogh Themenspaziergang. Es hätte hier übrigens auch einen Stadtspaziergang zur Antike oder zum Mittelalter gegeben, denn in Arles gibt es reichlich historische Zeitzeugen. Ganz besonders sehenswert ist vor allem das Amphitheater, das römische Theater, die Therme, & die antike Gräberstadt Alyscamps. Van Gogh besuchte Arles übrigens im Februar 1888 auf der Suche nach natürlichem Licht & schuf dort (& in der Umgebung) in den 15 Monaten seines Aufenthaltes rund 300 Werke. Die Motive seiner berühmtesten Bilder befinden sich in der Provence & ein paar können auch heute noch bestaunt werden.


Ich war ein wenig enttäuscht, auch diesmal bei unserem zweiten Besuch in Arles wieder keine Gelegenheit zu diesem Stadtspaziergang gehabt zu haben, aber statt dessen haben wir uns auf einen Rundgang zu den antiken Sehenswürdigkeiten gemacht. Das ist natürlich auch richtig schön, & diese Sehenswürdigkeiten sind auch ohne Stadtrundgang ziemlich einfach zu finden. In der Touristeninfo gibt es eine kostenlose Karte von Arles, in der die antiken Sehenswürdigkeiten alle eingezeichnet sind. So kann man sich seinen eignen Stadtrundgang auch ganz einfach selbst zusammenstellen. Ich finde es superspannend, diese alten Gebäude zu bestaunen, die hier Teil des Stadtbildes sind, & einfach hier her zu gehören scheinen. Arles ist eine süße Stadt, & ich besuche sie immer wieder gern. Einfach durch die kleinen Straßen zu schlendern, & sich umzusehen macht übrigens auch richtig Spaß. Es ist eine gute Stadt, um sich treiben zu lassen.


 


Unterwegs in den Alpillen


Am Abend suchten wir uns einen Campingplatz, um endlich einmal wieder richtig zu duschen, aber vor allem um Haare zu waschen. Ich schaffe keine 7 Tage, ohne einmal die Haare zu waschen. Sonst suchen wir uns auch immer gern Schwimmbäder, weil wir dann unsere Dusche mit einem spaßigen Erlebnis kombinieren können, aber hier unten konnten wir einfach kein geöffnetes Schwimmbad finden.



Dafür fanden wir aber einen ganzjährig geöffneten Campingplatz, ein Stück nördlich von Arles in den Alpillen. Die Alpillen sind eine wunderschöne Kalksteinkette zwischen Arles & Avignon. Es gibt dort wunderschöne Bergdörfer, & jede Menge Olivenhaine. Der Campingplatz war erstaunlicherweise nicht gänzliche verlassen, & hatte alles Nötige, was man so brauchen könnte. Erfreulicherweise auch zwei Duschen mit einem ordentlichen Wasserdruck & richtig heißem Wasser. Herrlich!



Frisch geduscht fuhren wir am nächsten Tag durch die Alpillen & besuchten das Bergdorf Les Baux-des-Provence. Die kleine Altstadt liegt auf einem Kalksteinfelsen, oberhalb des heutigen Dorfes & scheint ein enormer Touristenmagnet zu sein. Gekrönt wird die Stadt von einer Burgruine, von der aus man eine fabelhafte Aussicht auf die umliegenden Täler, & die Gebirgskette hat. Da es uns bereits am Vormittag ziemlich voll vorkam, & der Parkplatz selbst in der Nebensaison recht teuer ist, entschieden wir uns dafür nicht der Menschenmenge zu folgen, sondern den Spaziergang unterhalb der Kalksteinklippe zu erkunden, & die Stadt so unterhalb einmal zu umrunden. Nach einigen Hundert Metern erreichten wir eine kleine Kapelle, die wirklich zauberhaft war. Von hier aus liefen wir kurz hinaus zu den vorgelagerten Felsen, von denen wir eine fabelhafte Aussicht genossen, bevor wir unsere Umrundung fortsetzten, & schließlich am unteren Parkplatz auf der Rückseite des Dorfes ankamen. Von hier gibt es Stufen hinauf zur Altstadt. Die Stadt auf diesem Weg zu erkunden macht richtig Spaß, & wir ließen uns einen kleinen Stadtbummel nicht nehmen.



Eine Stunde später - unsere Parkzeit war mittlerweile abgelaufen - verließen wir das trubelige Dörfchen, & fuhren weiter nach Saint-Rémy-de-Provence.

 

Wie ich später im Reiseführer las, soll dieses Bergdorf der meistbesuchte Ort Frankreichs sein & etwa 1,5 Millionen Menschen im Jahr anziehen. Der Parkplatz kostet hier 5€ pro Stunde, ein Tagesticket 35€. Wer sich die Burgruine oder die Ausstellung in den Kalksteinbrüchen Carrières des Lumières anschauen möchte, muss pro Person mit 8€ für die Burg & 14,50€ für die Ausstellung rechnen. Wenn ihr beides anschauen möchtet, lohnt sich übrigens das Kombiticket für 18€.

 


Unterwegs kamen wir an Glanum vorbei. Hier ist das Zentrum einer römischen Stadt als Ruine erhalten geblieben. Das Gelände ist recht groß, & ich schätze, man sollte ein wenig Zeit zum Erkunden mitbringen. Für uns war es an diesem Tag leider bereits zu spät, denn die Stätte schließt im Winter bereits früher & hat ihren letzten Einlass um 16:00, also schlenderten wir nur durch den öffentlichen Bereich, machten ein kleines Picknick, & fuhren weiter.



 


Saint-Rémy-de-Provence ist eine süße kleine Stadt, die zur Weihnachtszeit herrlich rausgeputzt daherkommt. Die Straßen waren geschmückt, überall gab es Blumendekoration, & Lichter funkelten in allen Ecken. Eine wirklich schöne Stimmung. Hier scheint Van Gogh ebenfalls viel gemalt zu haben, & so entdeckten wir bei unserem Stadtbummel, das auch dieses Städtchen mit einem Van Gogh Weg aufwartet. Im Boden zeigen eingelassene Metallplatten den Weg, & führen zu verschiedenen Orten, an denen Van Goghs Bilder entstanden. Natürlich mit einer Tafel, auf der man sich das betreffende Bild & einen Auszug aus seinen Briefen anschauen kann. Die Schilder sind sogar zweisprachig!



 


Ein abendlicher Abstecher nach Orange


Weil ich unbedingt noch Orange sehen wollte, & wir planten zum Übernachten weiter nach Saint Alexandre zu fahren, machten wir einen kleinen Abstecher in die Stadt. Eine Stadt im Dunkeln zu erkunden, in der man vorher noch nie war, ist ein spannendes Gefühl, aber leider war ausgerechnet diese Stadt nicht ganz so schön beleuchtet wie andere französische Städte zur Weihnachtszeit. Das wir dieses Jahr etwas weniger aufwendige Lichtinstallationen gesehen haben, könnte natürlich am allgemeinen Energiesparen liegen, könnte allerdings auch für diese Regionen normal sein. Das wissen wir natürlich nicht. Ein paar wenige, dafür aber ganz hübsche Lichtinstallationen konnten wir in der Innenstadt aber doch finden. Das römische Theater, das natürlich längst geschlossen hatte, schauten wir uns allerdings im Dunkeln an. Die Fassade war zwar hübsch beleuchtet, doch die restliche Anlage, die man von der Straße aus bewundern kann, lag gänzlich im Dunkeln. Das interessante an diesem römischen Theater ist übrigens, das es das einzige in Europa ist, bei dem nicht nur die Zuschauertribüne, sondern tatsächlich das eigentliche Theater, nämlich die Bühnenwand selbst noch erhalten geblieben ist. Derzeit wird es noch restauriert, aber wir müssen auf jeden Fall noch einmal her kommen & es uns von innen anschauen. Von außen sah es superspannend aus!



Als wir Saint Alexandre erreichten, war der kleine Parkplatz bereits recht voll. In den vergangenen drei Jahren wurde der Parkplatz weiter ausgebaut, & es gibt hier nun drei ausgewiesene ebene Wohnmobilstellplätze, dafür ist die untere Ebene für Wohnmobile gesperrt, & die oberen wurden für die Anwohner hübsch hergerichtet. Da der Parkplatz recht voll war, überlegten wir es uns anders, & fuhren weiter. An diesem Abend brauchten wir eine ganze Weile einen guten Stellplatz für die Nacht zu finden, aber schließlich fanden wir einen leeren Wohnmobilstellplatz bei La Garde-Adhémar. Leider haben wir hier nicht so recht verstanden, wie oder wo man hier eigentlich hätte parken sollen, aber der gesamte Platz war leer, & so schien es niemanden zu stören, dass wir dort waren.



 


Auf dem Heimweg...


Nach einem schönen Sonnenaufgang & anschließendem eher mäßigem Wetter ging es für uns über Grenoble zurück in die Schweiz. Auch auf der Rückfahrt wollten wir einen kurzen Stadtspaziergang am Kanal entlang machen, & uns in einer Boulangerie zwei Eclair für den Heimweg kaufen. Wir hätten auch zu gern einen Ausflug mit der Gondel auf den Aussichtsberg gemacht, aber das Wetter war so bescheiden, das wir es bei dem kleinen Stadtspaziergang beließen. Wir fuhren weiter, der Regen prasselte auf unsere Scheibe & aus der Idee, am Mittag einen schönen Platz mit Blick auf die Berge für ein Picknick zu finden, wurde leider nichts. Dafür fanden wir einen Parkplatz mit Blick auf einen See, & aßen unser Mittagessen im Fahrerhaus, weil es uns draußen einfach doch zu ungemütlich war.



Um den letzten Tag des Jahres mit einem Morgenspaziergang & hoffentlich einer schönen Aussicht auf die Alpen beginnen zu können, suchten wir uns einen Stellplatz in der Nähe vom Bielersee. Am nächsten morgen fuhren wir zur blauen Stunde in den Naturpark Thal & schauten uns das Alpenpanorama vom Aussichtspunkt am Vogelberg an. Ein perfekter Start in den letzten Tag des Jahres, wie ich finde! Den Sonnenaufgang selbst sahen wir zwar leider nicht, dafür hatten wir aber eine wunderschöne Aussicht auf die Alpenkette, & einen orange rot glühenden Himmel mit spektakulären Wolkenformationen. Es bleibt einfach meine allerliebste Aussicht!



Was habt ihr am letzten Tag des Jahres gemacht?

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